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Dienstag, 2. Juli 2024

Im Kino: Maxxxine

Maxine (Mia Goth), bekannte Darstellerin aus „Erwachsenenfilmen“ und einzige Überlebende eines blutigen Massakers in den 1970ger Jahren, ist 1985 endlich kurz vor dem Sprung, ihre langersehnte seriösen Hollywood-Karriere zu starten, als ihr ein Serienkiller fast einen Strich durch diese Pläne macht. Aber dieser und sein angeheuerter Handlanger (Kevin Bacon) haben die Rechnung ohne Maxine gemacht, mit der man sich nach wie vor besser nicht anlegt…

Nach „Pearl“, angesiedelt in den 1920ger Jahren, in dem Mia Goth zwar die Titelrolle aber noch nicht die später in „X“ (beide 2022) auftretende Maxine, eine angehende Schauspielerin der 1970ger Jahre, spielt, die Pearl lediglich als alte mörderische Frau begegnet, ist Maxine nun in den 1980gern angekommen.

So unterschiedlich die drei Filme auf den ersten Blick daherkommen, schafft es Regisseur Ti West jedoch meisterlich, ihnen seinen ganz eigenen Stempel aufzudrücken und einen unverwechselbaren Stil des Horrors zu entwickeln. Er legt erkennbar Wert darauf, den jeweiligen Zeitgeist einzufangen, Kamera, Schnitt, Ton, alles wirkt authentisch und so sehen vor allem „X“ und „Maxxxine“ aus, als wären sie tatsächlich in den 1970gern bzw. 1980gern gefilmt worden.

Inhaltlich arbeitet sich West besonders in diesem dritten Film an den schmuddeligen bis schmutzigen Seiten Hollywoods ab. Von dem nach außen scheinenden Glamour, der Publikum und aufstrebende DarstellerInnen so magisch anzieht, bleibt außer den Bildern, die die junge Maxxxine im Kopf hat, nicht viel übrig. Aber sie ist offensichtlich auf alles vorbereitet, denn es fällt ihr nicht schwer, sich ihren Weg an die Spitze mit allen ihr zu Verfügung stehenden Mitteln zu erkämpfen und das ist vor allem ein Verdienst von Mia Goth, die mit teils stumpfem Blick und scheinbar unbeteiligt das mörderische Feuer, das in ihr brennt, so lange unter Kontrolle hält, bis es dann ungehemmt aus ihr herausbricht, etwas, was auch die junge Pearl so unwiderstehlich und faszinierend gemacht hat.

Vor den hieraus resultierenden blutigen Szenen sei an dieser Stelle ausdrücklich gewarnt, Zartbesaitete sollten darauf vorbereitet sein.

Ansonsten hätte, wenn man es recht betrachtet, Ti Wests „Maxxxine“ den Titel „Once upon a time in Hollywood“ eher verdient gehabt, er schlägt Tarantinos Film an mehreren Fronten, sorry, Quentin…

 

 

Regie: Ti West

Drehbuch: Ti West

Kamera: Eliot Rockett

Schnitt: Ti West

Musik: Tyler Bates

 

Besetzung:

Mia Goth, Elizabeth Debicki, Moses Sumney, Michelle Monaghan, Bobby Cannavale, Lily Collins, Halsey, Giancarlo Esposito, Kevin Bacon, James Hunter

 

 A24/ Universal Pictures

2024

103 min.

FSK 18

Deutscher Kinostart: 04. Juli 2024

 

Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=E_GWOffaO_8 (Deutsch)

https://www.youtube.com/watch?v=y0uS3t6nFgY (Englisch)

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