Blog-Archiv

Donnerstag, 27. März 2025

Im Kino: A Working Man

Levon Cade (Jason Statham) hat seine Vergangenheit als Ex-Elite-Soldat hinter sich gelassen und arbeitet auf einer Baustelle in Chicago. Als die Tochter seines Chefs entführt wird, geht er auf die Jagd nach den Kidnappern. Da er selbst Vater eines kleinen Mädchens ist, macht er hierbei keine Kompromisse, aber er ahnt nicht, in welches Wespennest er dabei stößt…

Wo Statham draufsteht ist auch Statham drin, und wenn dann noch ein gewisser Sylvester Stallone das Drehbuch (mit)verfasst hat, dann ahnt man schon, dass es sich eher nicht um einen Arthouse-Film handelt, auch wenn zwischendurch die Klänge von Beethovens Mondscheinsonate etwas anderes vorzutäuschen scheinen.

Auch die Szenen mit Levons Töchterchen helfen diesbezüglich nicht weiter, sie sollen wohl seine softe Seite zeigen und sind ganz nett angelegt, bleiben aber ein bisschen flach, denn so ganz nimmt man Levon den fürsorglichen Vater nicht ab.

Am Ende geht es erwartungsgemäß doch nur um das Eine, und wer auf Action steht, kommt dabei auf seine Kosten, die Bösen sind eklig und fies, um die braucht es einem eher nicht leid zu tun, und etlichen von ihnen geht es so richtig an den Kragen, während „der Gute“ sich ohne mit der Wimper zu zucken durch sie hindurchmetzelt.

Und die Weichen für eine Fortsetzung sind auch schon gestellt, es sind noch nicht alle Probleme gelöst, Jason Statham könnte sich also schon bald erneut an die Arbeit machen, um die Sache zu Ende zu bringen.

 

 Regie: David Ayer

Drehbuch: Sylvester Stallone, David Ayer, b/a Buch „Levon’s Trade“ von Chuck Dixon

Kamera: Shawn White

Schnitt: Fred Raskin

Musik: Jared Michael Fry

 Besetzung:

Jason Statham, Jason Flemyng, Merab Ninidze, Maximilian Osinski, Cokey Falkow, Michael Peña, Noemi Gonzalez, Isla Gie, Eve Mauro

  

Warner Bros. Germany/ Amazon MGM/ Black Bear

2025

117 min.

FSK 18

Deutscher Kinostart: 26. März 2025

 

Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=t4jnZY3QW7I (Deutsch)

https://www.youtube.com/watch?v=mQF--VNAM8g (Englisch)

 

 

Donnerstag, 20. März 2025

Im Kino: The Alto Knights

Vito Genovese und Frank Costello (beides Robert De Niro) sind im Jahr 1957 auf dem Höhepunkt ihres internen Machtkampfes um die Vorherrschaft über das organisierte Verbrechen in New York City. Vorausgegangen ist eine jahrzehntelange Rivalität der einstigen Freunde, die als junge Männer aus Italien gekommen waren, um in Amerika etwas aus ihrem Leben zu machen. Als Vito schließlich einen Killer schickt, um Frank zu töten, will dieser sich aus dem Mafia-Geschäft zurückziehen, schmiedet allerdings zuvor noch einen wahrhaft teuflischen Plan, der sich am Ende gegen das gesamte Business richtet…

Die Mafia bietet bis heute für das Kino beliebte Filmstoffe, die noch immer nichts von ihrer Faszination eingebüßt haben, obwohl das alles mit der Realität nie etwas zu tun hatte. Das organisierte Verbrechen und vor allem die Mafia zeigen seit Generationen ihr hässliches Gesicht in Gestalt einer brutalen Staat-im-Staat-Gesellschaft, in der der Stärkere die Regeln bestimmt und Mitgefühl und Menschlichkeit als Zeichen von Schwäche verachtet werden. Also irgendwie so, wie sich zurzeit viele Staaten der Welt unter ihren autokratischen Herrschern präsentieren.

Dass es sich hier wie da um reine Männerbünde handelt, versteht sich von selbst, Frauen spielen nur im Hintergrund eine Rolle, allenfalls einma als Grund für Hahnenkämpfe, und aufgrund der insgesamt archaischen Strukturen haben vor allem alte Männer das Sagen. Hier haben wir es demgemäß mit den betagten Haudegen Vito und Frank zu tun, die als rivalisierende Bosse lange Zeit die Geschicke ihrer Familien bestimmt haben, wobei Frank sich nach außen hin stets als Geschäftsmann gerierte, dem man seine illegalen Geschäfte nie so recht nachweisen konnte.

Robert De Niro darf beide Figuren spielen und es gelingt ihm überzeugend, zwei höchst unterschiedliche Charaktere zu verkörpern, wobei man sich allerdings die Frage stellt, weshalb man dann nicht gleich zwei Schauspieler für die Rollen verpflichtet hat. Die Handlung, die auf wahren Begebenheiten beruht, wird aus der Rückschau entwickelt, hier muss De Niro in Gestalt von Frank viel aus dem Off erzählen, was ein wenig ermüdend wirkt, ebenso wie manche Dialoge, die, vielleicht dem etwas eingeschränkten Horizont ihrer Charaktere geschuldet, manches Mal bis an die Schmerzgrenze redundant sind.

Daher braucht die Handlung ein wenig lange, bis sie einigermaßen in Fahrt kommt, abgesehen von einigen obligatorischen Mafia-Morden, die kurz, schnörkellos und blutig vollzogen werden. Erst spät gibt es eine originelle und fast schon humorig zu bezeichnende Wendung, die dem Ganzen so etwas wie ein Happy End beschert, wenn man bei einem solchen Sujet davon sprechen darf.

Alles in allem ein Mafia-Film der alten Schule, ein wenig nostalgisch-verbrämt, aber dennoch sehenswert, mit einem gut aufgelegten Robert De Niro, der einmal mehr in dem Genre glänzen darf, das er so gut beherrscht.

 

 

Regie: Barry Levinson

Drehbuch: Nicholas Pileggi

Kamera: Dante Spinotti

Schnitt: Douglas Crise

Musik: David Fleming

 

Besetzung:

Robert De Niro, Debra Messing, Kathrine Narducci, Cosmo Jarvis, Michael Rispoli,

 

Warner Bros. Germany

2025

120 min.

FSK 12

Deutscher Kinostart: 20. März 2025

 

Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=JzELTyZ9R8Y (Deutsch)

https://www.youtube.com/watch?v=1aayuOp0AnE (Englisch)

Im Kino: Schneewittchen (Snow White)

Das schöne Schneewittchen ist seiner eitlen und bösen Stiefmutter, die sich zur Königin aufgeschwungen hat, ein Dorn im Auge, und als ein Zauberspiegel permanent verkündet, dass nicht sie die Schönste im Lande ist, sondern eben jenes Mädchen, versucht die Königin erzürnt, Schneewittchen töten zu lassen. Sie legt sogar mit Hilfe eines vergifteten Apfels selber Hand an, als diese sich im Exil bei den sieben Zwergen befindet, aber zum Glück geht ihr Plan am Ende gründlich schief…

Wer kennt es nicht, das Märchen der Gebrüder Grimm, das bereits erfolgreich in Disneymanier zu einem entzückenden Zeichentrickfilm (wie man es früher noch nannte) verarbeitet wurde. Allerdings nimmt man nach derselben Manier Vorlagen nicht allzu ernst, sondern mischt, wie in einem Zaubertrank, einfach alles mit hinein, was man sonst noch so findet. Hier ist es vor allem das Ende, das einfach nicht stimmt, denn Schneewittchen wird nicht von einem schnieken Prinzen wachgeküsst, (und schon gar nicht vom Chef einer Räuberbande!), denn dies war Dornröschen vorbehalten, sondern ihr gläserner Sarg, (den es hier gar nicht gibt), wird fallen gelassen, so dass das vergiftete Apfelstück wie nach dem Heimlich-Handgriff herausgeschleudert wird!

Außerdem stellt sich die Frage, warum es sein muss, dass man nach und nach einstige Erfolge entweder mit neuer und zugegebenermaßen beeindruckender Tricktechnik – „Der König der Löwen“ – oder als Live-Action-Film mit echten Schauspielern und animierten Figuren – unter anderem „Dumbo“ „Arielle“ und nun „Schneewittchen“ – neu auflegt, denn trotz der Technik auf der Höhe der Zeit kommen am Ende mehr oder weniger seelenlose Klone dabei heraus, die voller Wehmut an die immer ein wenig zuckrigen, aber dennoch überaus charmanten alten Trickfilme zurückdenken lassen.

Auch im aktuellen Werk gibt es nicht viel, was die Neuauflage rechtfertigen würde. Das Schneewittchen sieht zwar genau so aus, wie seine gezeichnete Vorlage, aber die böse Stiefmutter reiht sich ein in eine Vielzahl böser Figuren, die man bereits zur Genüge kennt, trotzdem der oder die Böse oft die interessanteren Figuren sind, bleibt sie hier leider nichtssagend und blass. Und das sind bereits die positiven Aspekte.

Über die Zwerge deckt man besser den Mantel des Schweigens (da gibt es doch bestimmt ein entsprechendes magisches Kleidungsstück), die Räuberbande wurde offensichtlich aus dem Sherwood Forrest entliehen, denn im Original-Märchen gibt es sie nicht, und selbst die niedlichen Tiere des Waldes wirken so überzuckert süß und falsch, als seien sie geradewegs dem Friedhof der Kuscheltiere entkommen.

Leider können auch die gesungenen Passagen nicht überzeugen, der Sound und Stil von Benji Pasek und Justin Paul, die für das hierzulande nicht so bekannt gewordene Erfolgsmusical „Dear Evan Hansen“, aber vor allem für die eingängigen und schmissigen Songs für „The Greatest Showman“ verantwortlich zeichneten, bleibt hier nichtssagend und fad, kein einziges der Lieder dürfte nach dem Film als Ohrwurm im Gedächtnis bleiben.

Alles in allem eine eher überflüssige Neuauflage eines erfolgreichen alten Werks, das mit eigenmächtigen neuen Handlungselementen auch und gerade die Puristen unter den Märchenliebhabern nicht überzeugen dürfte.

 


 Regie: Marc Webb

Drehbuch: Erin Cressida Wilson, b/a dem Märchen von Jacob und Wilhelm Grimm

Kamera: Mandy Walker

Schnitt: Mark Sanger

Musik: Jeff Morrow, Benj Pasek, Justin Paul

 

Besetzung:

Rachel Zegler, Gal Gadot, Emilia Faucher, Andrew Burnap, Ansu Kabia

 

Walt Disney Germay

109 min.

FSK 0

Deutscher Kinostart: 20. März 2025

 

Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=VnDE2KOZXBY (Deutsch)

https://www.youtube.com/watch?v=iV46TJKL8cU (Englisch)

 

Mittwoch, 19. März 2025

Im Kino: Das Licht

Die Familie Engels aus Berlin lebt mehr oder weniger aneinander vorbei. Vater Tim (Lars Eidinger) und Mutter Milena (Nicolette Krebitz) sind freiberuflich tätig, er verkauft Werbebotschaften, sie versucht in Afrika ein Theater-Projekt auf die Beine zu stellen, die Zwillinge Frieda (Elke Biesendorfer) und Jon (Julius Gause) machen, was Jugendliche so machen, und der kleine Dio (Elyas Edridge), das Ergebnis eines Seitensprungs von Milena, wird zwischen der Familie und seinem kenianischen Vater, hin- und hergeschoben. Da tritt die aus Syrien geflohene Farrah (Tala Al-Deen) in ihr Leben, die nicht nur als Haushälterin Ordnung ins Chaos bringt, sondern gleichzeitig ihr eigenes Trauma aufarbeitet…

Bekanntermaßen gleichen alle glücklichen Familien einander, während jede unglückliche Familie auf ihre eigene Weise unglücklich ist. Wäre Familie Engels so glücklich, wie sie auf den ersten Blick scheint und wie sie es in ihrer eigenen Wahrnehmung wahrscheinlich von sich selbst annimmt, hätte Tom Tykwer keinen Stoff für seinen Film. Ein kurzer Blick hinter die Fassade reicht jedoch schon, um zu erkennen, dass jedes einzelne Familienmitglied schon längst verlernt hat, sein Glück im Verbund mit den anderen zu suchen, stattdessen schwärmen alle aus, um jeder auf seine Weise die Welt da draußen zu verbessern, und alle müssen erst daran scheitern, um wieder zueinander zu finden.

Es hätte damit ein konventionelles Rührstück über den Umgang mit Konflikten und einem Happy End nach bekannten Mustern werden können, aber dem entzieht sich Tom Tykwer konsequent. Seine eigenwillige Erzählweise, unterlegt mit überraschenden Musik- und Comicelementen und dem Einsatz eines geheimnisvollen Lichts, mag nicht jedem zusagen, aber damit hebt er sich wohltuend von den üblichen Befindlichkeitsdramen gerade des deutschen Kinos ab. Viele Details ziehen sich durch den gesamten Film, kleine Mosaiksteinchen, die scheinbar ungeordnet herumliegen, fügen sich auf fast magische Weise zu einem Gesamtbild zusammen, das am Ende ganz anders aussieht, als es zunächst den Anschein hat.

Wer Lust am Unkonventionellen hat und bei der Länge des Werks auch die nötige Zeit und Geduld aufbringt (seufz), wird mit einem durchaus sehenswerten Filmerlebnis belohnt, das eigenwillig und teilweise sperrig daherkommt, aber glatt und gefällig ist auf Dauer auch langweilig!

 


 Regie: Tom Tykwer

Drehbuch: Tom Tykwer

Kamera: Christian Almesberger

Schnitt: Alexander Berner

Musik: Johnny Klimek, Tom Tykwer

 

Besetzung:

Lars Eidinger, Nicolette Krebitz, Tala Al-Deen, Julius Gause, Elke Biesendorfer, Tala Al-Deen.

 

X Filme Creative Pool

2025

162 min.

FSK 12

Deutscher Kinostart: 20. März 2025

 

Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=g3ruwO46siA

 

Im Kino: The Last Showgirl

Nach 30 Jahren soll für die Tänzerin Shelly (Pamela Anderson) der letzte Vorhang fallen, die „Razzle Dazzle“-Show wird endgültig abgesetzt, in Las Vegas ist kein Platz mehr für alte Nummern und gealterte Tänzerinnen. Shelly hatte für diese Karriere einst ihr Kind geopfert, um das sie sich nie kümmern konnte oder wollte, nun versucht sie, sich ihrer mittlerweile erwachsenen Tochter wieder anzunähern, während sie gleichzeitig zusammen mit ihren Kolleginnen um ihre Zukunft kämpft…

Nirgendwo scheint der Altershammer so hart zuzuschlagen wie im Showbusiness, und vor allem Frauen werden mitleidlos ausgemustert, sobald sie nicht mehr jung, frisch und knackig daherkommen. Die Show und die Tänzerinnen, um die es hier geht, durften sich vergleichsweise lange im Scheinwerferlicht sonnen, aber als nun auch ihre Stunde gekommen ist, wird man Zeuge ihres tragischen Endes. Es geht eigentlich nur noch darum, in Würde abzutreten, mehr bleibt den gealterten Damen nicht, während auf den ebenso lange tätigen Clubmanager (Dave Bautista) eine neue Aufgabe wartet.

Diese Art der Diskriminierung, denen Frauen nach wie vor ausgesetzt sind, wird mitleidlos praktiziert und es scheint kein Mittel dagegen zu geben, das ist die traurige und deprimierende Botschaft des Films. Die weitere Tragik liegt in dem Zwiespalt, der es der Tänzerin Shelly, wie so vielen Frauen, nicht erlaubt hat, eine Familie zu haben und gleichzeitig ihre Karriere zu verfolgen, und da ist es egal, ob die Karriere nur aus einer billigen Las-Vegas-Show bestand, entscheidend ist, dass nur das eine oder das andere möglich schien.

Pamela Anderson, das einstige Sex-Symbol, verkörpert diese Shelly mit Inbrunst und Verve, aber die Show stiehlt wieder einmal Jamie Lee Curtis als Kollegin und beste Freundin, die ihren Absturz bereits hinter sich hat und ihre letzten Illusionen schon vor langer Zeit an der Garderobe abgegeben hat.

Ein Film mit Herz und viel Schmerz, der ans Gemüt geht, dem vielleicht ein paar schmissigere Showszenen gutgetan hätten, aber die Tristesse des Showbiz, wie es auch sein kann, trifft er gut…

 

 

Regie: Gia Coppola

Drehbuch: Kate Gersten

Kamera: Autumn Durald Arkapaw

Schnitt: Blair McClendon, Cam McLauchlin

Musik: Andrew Wyatt

 

Besetzung:

Pamela Anderson, Brenda Song, Dave Bautista, Kiernan Shipka, Jamie Lee Curtis, Billie Lourd, Linda Montana,

 

Constantin Film

2024

88 min.12

FSK

Deutscher Kinostart: 20 März 2025

 

Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=3qNaD2aL1hw (Deutsch)

https://www.youtube.com/watch?v=hZDs_lLGrTU (Englisch)

 

 

Freitag, 7. März 2025

Ausstellung im Kölner Odysseum: Universe of Super Heroes

 

Wann: Vom 07. März bis 22. Juni 2025

Wo: Im  ODYSSEUM in Köln


Eröffnet von Andreas Waschk, dem langjährigen CEO der Explorado Group GmbH im Beisein der Kuratoren Ben Saunders und Patrick A. Reed sowie einer Gruppe von Superhelden am gestrigen Tag.

 


Gezeigt werden mehr als 200 seltene und originale Ausstellungsobjekte von den Ursprüngen des Marvel Universums im New York der 1940ger Jahre bis in die Gegenwart.

Highlights dürften dabei die Originalkostüme von Iron Man, Loki und Captain America sein, sowie eine Reihe von authentischen Filmrequisiten wie Thors Hammer oder der Infinity-Handschuh sein, sowie historische Schätze wie eine Ausgabe des 1939 veröffentlichen Marvel Comics #1.

 


 



Etwas mehr interaktive Action fehlt ein bisschen und wegen bestimmter Umstände auch die Präsenz der X-Men, die zwar zum Marvel-Universum gehören, über lange Jahre ein eigenes filmisches Dasein pflegten. Ansonsten ist es ein Augen- und Ohrenschmaus, den man sich als Comic- und speziell Marvel-Fan nicht entgehen lassen sollte.

Die Schau ist zu sehen vom 07. März bis 22. Juni 2025 im Odysseum, Corintostraße 1, 51103 Köln, das hiernach leider seine Ausstellungspforten schließt, da es einer neuen Bestimmung zugeführt wird.

 

Tickest unter www.ticketmaster.de und www.eventim.de

 Eintrittspreise ab 13,oo € (Kinder) und 19,00 € (Erwachsene ab 16)

Ermäßigungen: Familien- und Gruppenkarten, SeniorInnen, Studierende

Öffnungszeiten:

Dienstag - Donnerstag von 11 bis 19 Uhr

Freitag - Samstag von 10 bis 20 Uhr

Sonntag 10 bis 19 Uhr

Letzter Einlass 90 Minuten vor Schießung 

 










 

 


Mittwoch, 5. März 2025

Im Kino: Mickey 17

Mickey Barnes (Robert Pattinson) hat ein paar humorlose Kredithaie am Hals und möchte ganz schnell ganz weit weg. Er heuert kurzentschlossen auf einem Raumschiff an, das auf einem Eisplaneten eine neue Kolonie mit dem Namen Niflheim gründen soll. Allerding hat er versäumt, das Kleingedruckte zu lesen und nun ist er als sogenannter Expendable dazu verdammt, alle anliegenden Himmelfahrtskommandos zu bestreiten. Nach jedem Tod, den er dabei stirbt, wird er einfach neu ausgedruckt, also muss man nicht zimperlich mit ihm umgehen, aber in seiner 17. Reinkarnation kommt es zu etwas Unvorhergesehenem: Mickey 18 ist plötzlich am Start, und einen „Multiple“ darf es nicht geben…

Was ein wenig abgedreht klingen mag, erscheint im Film völlig plausibel, mit großartigen visuellen Effekten und einem teilweise tiefschwarzen Humor lässt Regisseur Bong Joon-ho eine fremde Welt entstehen, die aufgrund ihres von der Erde mitgebrachten Personals genauso fies und daher völlig vertraut daherkommt, einschließlich eines schmierigen, vor Selbstüberschätzung und Dummheit strotzenden Diktators (Mark Ruffalo), dessen man sich auf der Erde offensichtlich entledigen wollte – wäre es nur immer so einfach, solche Leute einfach ins All zu schießen!

Dass man mit tierischen Versuchskaninchen arbeitet ist schon nicht schön, aber dass auch ohne Skrupel gerne menschliche Versuchskaninchen genommen werden, wenn sich die Gelegenheit bietet, haben wir leider schmerzvoll erfahren müssen. Es bleibt dabei, dass alles, was der Mensch erfindet sich immer auch zum Schlechten einsetzen lässt, das scheint sich auch in hundert Jahren nicht zu ändern – oder gibt der Film am Ende diesbezüglich doch noch Hoffnung?

„Mickey 17“ ist eine großartige Farce, unterhaltsam und, wie bei Bong Joon-ho nicht anders zu erwarten, ätzend sozialkritisch, dabei humorig und mit vielen liebevollen Details gespickt. Die Ureinwohner des Eisplaneten sehen aus wie eine Mischung aus Bärtierchen und Kellerasseln, weisen aber auch einen gehörigen Niedlichkeitsfaktor auf, und Hauptdarsteller Pattinson liefert die Vorstellung seines Lebens ab!

 


 Regie: Bong Joon-ho

Drehbuch: Bong Joon Ho, b/a Roman von Edward Ashton

Kamera: Darius Khondji

Schnitt: Jinmo Yang

Musik: Jung Jae-il

 

Besetzung:

Robert Pattinson, Steven Yeun, Naomi Akie, Mark Ruffalo, Toni Collette, Michael Monroe, Patsy Ferran, Cameron Britton

 

Warner Bros. Germany

2025

137 min.

FSK 12

Deutscher Kinostart: 06. März 2025

 

Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=F9G7an4mf-M (Deutsch)

https://www.youtube.com/watch?v=osYpGSz_0i4 (Englisch)

 

 

Im Kino: In the Lost Lands

Gray Alys (Milla Jovovich), eine Frau mit magischen Fähigkeiten, macht sich in einer postapokalyptischen Welt im Auftrag der noch herrschenden Königin auf, einen Werwolf zu finden, um dieser dessen Fähigkeit zur Gestaltwandlung zu verschaffen, dabei wird die Magierin von dem zwielichtigen Jäger Boyce (Dave Bautista) begleitet und geleitet, denn nur er kennt den Weg zu des Werwolfs Höhle am Skull River…

Einmal mehr hat hat sich die Menschheit samt Erde fast komplett zerstört, einmal mehr gibt es noch Reste von Zivilisation, und einmal wieder gibt es die zwangsläufigen Kämpfe um das, was noch übriggeblieben ist. So weit, so bekannt. Outlaws, Glücksritter und letzte Helden bzw. Heldinnen tummeln sich in den Lost Lands, das alte Herrscherhaus und die Kirche spielen auf ihre bewährte Art und Weise mit, aber keiner kommt so richtig weit mit seiner Strategie, eine Aufgabe muss erledigt werden und bis dahin müssen die üblichen Abenteuer bestritten werden.

Der Film, basieren auf einer Kurzgeschichte von „Game of Thrones“-Autor George R.R. Martin, bietet eine eigenwillige Mixtur verschiedener Genres, Endzeit- und Fantasydrama, eine gehörige Portion Mad Max mit einer Prise Italo-Western, fantastische Versatzstücke amalgamieren mit althergebrachten Brachialelementen, für Fans von Endzeit- und Fantasydramen wahrscheinlich spannend, für alle anderen fehlt es am Ende an einer originellen Story und leider auch einem charismatischen Protagonisten-Duo, Milla Jovovich und Dave Bautista bleiben trotz aller Effekte blass und das Ganze kommt nicht über ein solides Mittelmaß hinaus.  

 


Regie: Paul W.S. Anderson

Drehbuch: Constantin Werner, Paul W.S. Aderson, b/a Short Story von George R.R. Martin

Kamera: Glen MacPherson

Schnitt: Niven Howie

Musik: Paul Haslinger

 

Besetzung:

Milla Jovovich, Dave Bautista, Arly Jover, Fraser James, Simon Lööf, Deirdre Mullins,

 

Constantin Film / StudioCanal

101 min.

FSK 16

Deutscher Kinostart: 06. März 2025

 

Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=9xEJhrS3ALQ (Deutsch)

https://www.youtube.com/watch?v=b9UC1szqE_k (Englisch)

 

And the Oscar goes to…

Zum Abschluss der Awards Season wurden am 02. März 2025 die „Oscars“ – offiziell: Academy Awards – vergeben, für die einen die schönste Nebensache der Welt, für die anderen eine überflüssige Nabelschau der immer noch von Hollywood geprägten Filmindustrie.

Im Vorfeld werden oft die Favoriten schon ausgeguckt, meistens hängen sich die Stimmberechtigten dann einfach an und es gibt für einen einzigen Film einen wahren Oscarregen, auch in Kategorien, in denen er vielleicht gar nicht so überragend war.

Dieses Mal sind der vermeintliche Favorit „Emilia Pérez“ und vor allem die hochgehandelte Hauptdarstellerin Karla Sofía Gascón auf den letzten Metern vorzeitig aus der Kurve geflogen, wegen einiger älterer menschenverachtenden Tweets von Gascón. Ob das den Film insgesamt unbedingt schlechter hat werden lassen, ich weiß es nicht… In diese Bresche konnte dann die Stripperin-angelt-sich-reichen-Oligarchen-Liebesromanze „Anora“ springen, war das wirklich der beste Film des Jahres? Eine Frage, die man sich allerdings regelmäßig stellen mag – die einen sagen, so, die anderen so, Sieger auf jeden Fall in der Kategorie für die häufigste Verwendung des Wortes „f*ck“.

Ansonsten die kleine Überraschung, dass einmal ein Biopic mit einem hochgelobten Hauptdarsteller am Ende leer ausging, normalerweise ist so etwas eine sichere Oscar-Bank, aber die Bob-Dylan-Geschichte mit dem Hollywood-Darling Timothée Chalamet wurde nicht bedacht. 

Zwei Anmerkungen noch zu den Darstellerpreisen: Wann hören sie endlich damit auf, jemanden dafür auszuzeichnen, dass er in seinen Rollen stets so agiert, wie er auch im richtigen Leben ist (ich rede hier nicht von dem Brutalisten-Darsteller Brody) und warum nicht einer jungen Fachkraft erstmal ein paar Jahre Bewährung einräumen und dafür eine gestandene Darstellerin vorziehen, die auch sehr gut war und vielleicht nicht mehr so viele Chancen auf Wiederholung bekommt? Schafft vielleicht einfach die Kategorie „Vielversprechendes Talent“ ein, die es bei europäischen Filmpreisen schon lange gibt. Nur so eine Idee…

 


Hier nun aber die Nominierten und die Gewinner (fett):

Bester Film

- Anora

- Like a complete Unknown

- Konklave

- Der Brutalist

- Dune: Part Two

- Emilie Pérez

- Für immer hier

- Nickel Boys

- The Substance

- Wicked

 

Beste Regie

- Sean Baker (Anora)

- Brady Corbet (Der Brutalist)

- James Mangold (Like a Complete Unknown)

- Jacques Audiard (Emilia Pérez)

- Coralie Fargeat (The Substance)

 

Beste Hauptdarstellerin

- Mikey Madison (Anora)

- Cynthia Erivo (Wicked)

- Demi Moore (The Substance)

- Fernanda Torres (Für immer hier)

- Karla Sofia Gascón (Emilia Perez)

 

Beste Nebendarstellerin

- Zoe Saldaña (Emilia Pérez)

- Ariana Grande (Wicked)

- Felicity Jones (Der Brutalist)

- Isabella Rosselini

- Monica Barbaro (Like a Complete Unknown)

 

Bester Hauptdarsteller

- Adrien Brody (Der Brutalist)

- Timothée Chalamaet (Like a Complete Unknown)

-  Colman Domingo (Sing Sing)

- Ralph Fiennes (Konklave)

- Sebastian Stan (The Apprentice)

 

Bester Nebendarsteller

- Kieran Culkin (A Real Pain)

- Juri Borissow (Anora)

- Edward Norton (Like a Complete Unknown)

- Guy Pearce (Der Brutalist)

- Jeremy Strong (The Apprentice)

 

Bestes Originaldrehbuch

- Sean Baker (Anora)

- Brady Corbet, Mona Fastvold (Der Brutalist)

- Jesse Eisenberg (A Real Pain)

- Moritz Binder, TimFehlbaum, Alex David (September 5)

- Coralie Fargeat (The Substance)

 

Bestes adaptiertes Drehbuch

- Peter Straughan (Konklave)

- James Mangold, Jay Cocks (Like a Complete Unknown)

- Jacques Audiard u.a. (Emilia Pérez)

- RaMell Ross, Joslyn Barnes (Nickel Boys)

- Clint Bentley Greg Kwear u.a. (Sing Sing)

 

Beste Kamera

- Lol Crawley (Der Brutalist)

- Ed Lachman (Maria)

- Paul Guilhaume (Emilia Pérez)

- Greig Fraser (Dune 2)

- Jarin Blaschke (Nosferatu – Der Untote)

 

Bester Schnitt

- Sean Baker (Anora)

- Dávid Jancsó (Der Brutalist)

- Nick Emerson (Konklave)

- Juliette Welfling (Emilia Pérez)

- Myron Kerstein (Wicked)

 

Bestes Szenenbild

- Nathan Crowley, Lee Sandales (Wicked)

-  Judy Becker u.a. (Der Brutalist)

- Suzie Davies u.a. (Konklave)

- Patrice Vermette u.a. (Dune 2)

- Craig Lathrop u.a. (Nosferatu)

 

Bestes Kostumdesign

- Paul Tazewell (Wicked)

- Lisy Christl (Konklave)

- Linda Muir (Nosferatu)

- Adranne Phllips (Lie a Complete Unknown)

- Janty Yates David Crossman (Gladiator II)

 

Bestes Mak-up und beste Frisuren

- Pierre-Olivier Persin u.a. (The Substance)

- Mike Marino u.a. (A Different Man)

- Julia Floc Carbonel u.a. (Emilia Pérez)

- David White u.a. (Nosferatu)

- Frances Hannon u.s. (Wicked)

 

Beste Filmmusik

- Daniel Blumberg (Der Brutalist)

- Volker Bertelmann (Konklave)

- Clément Ducol, Camille (Emilia Pérez)

- John Powell, Stephen Schwartz (Wicked)

- Kris Bowers (Der Wilde Roboter)

 

Bester Filmsong

- El Mal (Emilie Pérez)

- The Journey (The Six Triple Eight)

- Like  Bird (Sing Sing)

- Mi Camino (Emilia Pérez)

- Never Too Late (Elton John: Never Too Late)

 

Bester Ton

- Gareth John u.a. (Dune 2)

- Tod A. Maitland u.a. (Like a Complete Unknown)

- Erwan Kerznet u.a. (Emilia Pérez)

- Simon Hayes u.a. (Wicked)

- Randy Thom u.a. (The Wild Robot)

 

Beste visuelle Effekte

- Paul Lambert u.a. (Dune 2)

- Eric Barba u.a. (Alien: Romulus)

- Luke Millar u.a. (Better Man)

- Erik Winquist u.a. (Kingdom ofthe Planet of the Apes)

- Pablo Helman u.a.(Wicked)

 

Bester Animationsfilm

- Flow

- Alles steht Kopf 2

- Memoir of a Snail

- Wallace & Gromit – Vergeltung mit Flügeln

- Der Wilde Roboter

 

Bester internationaler Film

- Für immer hier (Brasilien)

- Das Mädchen mit der Nadel (Dänemark)

- Emilia Pérez (Frankreich)

- Die Saat des heiligen Feigenbaums (Deutschland)

- Flow (Lettland)

 

Bester animierter Kurzfilm

- In the Shadow oft he Cypress

- Beautiful Men

- Magic Candies

- Wandert to Wonder

- Beurk! (Yuck!)

 

Bester Kurzfilm

- Ich bin kein Roboter

- A Lien

- Anuja

- The Last Ranger

- Der Mann, der nicht schweigen wollte

 

Bester Dokumentarfilm

- No Other Land

- Black Box Diaries

- Porcelain War

- Soundtrack to a Coup D’État

- Sugarcane

 

Bester Dokumentar-Kurzfilm

- Die einzige Frau im Orchester

- Death by Numbers

- I am Rady, Warden

- Incident

- Instruments of a Beating Heart