Nach dem Start am 05. März 2020 war "Onward" nur
eine kurze Zeit auf der großen Leinwand vergönnt, dann schlossen die Kinos.
Seit neuerlicher Öffnung der Theater gibt es die Möglichkeit, eine
Wiederaufführung zu erleben, wer kann, sollte dies unbedingt nutzen, der Film
hat es verdient. Ansonsten erscheint dieser zauberhafte Film aus dem Hause
Disney nun auch fürs Heimkino, und darum geht es:
Früher war mehr Magie… Ian Lightfoot und sein älterer Bruder
Barley leben in einer Elfenwelt, wo es zwar jede Menge Fabelwesen gibt – der
Haushund ist ein vorwitziger Drache und der neue Freund der Mutter ein Zentaur
in Polizeiuniform – aber ansonsten hat die Moderne Einzug gehalten. An seinem
16. Geburtstag wird dem schüchternen Ian wieder einmal bewusst, wie sehr er den
früh verstorbenen Vater vermisst, aber da erhält er die Gelegenheit, sich
selbst in lang vergessen geglaubter Magie zu versuchen und den Vater für einen
Tag auf die Erde zurückzuholen. Leider gelingt dies buchstäblich nur halb und
plötzlich steht dessen in Hose und Schuhe gekleideter Unterkörper im Zimmer.
Ian und Barley haben nur 24 Stunden Zeit, auch den Rest zu materialisieren und
begeben sich zusammen auf eine abenteuerliche Suche nach dem fehlenden Zutaten
für den Zauber, bei der sie unter anderem von einem domestizierten Mantikor
unterstützt werden, doch die Zeit rinnt ihnen davon...
Der neue Film aus der Abteilung Pixar enttäuscht die
Erwartungen nicht, er ist witzig, voller fantasievoller und schräger Ideen und
wunderbar umgesetzt. So real die animierten in Mimik und Gestik auch agieren,
es bleiben Animationen und das verleiht ihnen den Charme, der den animierten
Realfiguren im „König der Löwen“ leider verloren gegangen ist.
Bestechend ist die gewohnte Liebe zum Detail – hier sei der
langsam wachsende zarte Flaum an Barleys Kinn erwähnt – aber auch das Füllhorn
an Ideen und Charakteren, die die Leinwand bevölkern, wie zum Beispiel eine
Horde winziger, geflügelter, schriller Rocker auf riesigen Maschinen. Alte
Mythen, wie der des furchterregende Mantikor, werden heraufbeschworen, um sie
augenzwinkernd ein bisschen durch den Kakao zu ziehen, ohne sie jedoch
lächerlich zu machen, selbst einem furchterregenden Fluch wird durch einen
hübschen Gag der Schrecken genommen, auch wenn es bis zum Schluss eine
ernsthafte Aufgabe zu lösen gilt. Und das Ende, das so kitschig und schmalzig
hätte werden können, ist ganz zart und anrührend, und damit beschert
ausgerechnet ein Animationsfilm einen der bislang bewegendsten Momente des noch
jungen Filmjahres.
Alles in allem ein Film für Kinder, aber auch alle Eltern,
solange diese ihren Sinn für die magische Welt neben der unseren nicht verloren
haben.
© Walt Disney Company (Germany) GmbH
Regie: Dan
Scanlon
Drehbuch: Dan
Scanlon, Jason Headley, Keith Bunin
Kamera: Sharon
Callahan, Adam Habib
Schnitt: Catherine
Apple
Musik: Jeff
und Mychael Danna
Originalsprecher:
Tom Holland, Chris
Pratt, Julia Louis-Dreyfus, Octavia Spencer, Tracey Ullman, Mel Rodriguez,
Deutsche Sprecher:
Christian Zeiger, Leonhard Mahlich, Annette Frier, Stefan
Berger, Frank Schaff, Beate Gerlach, Martina Treger
Walt Disney Pictures/
Pixar
FSK 6
102 min.
Ab 23. Juli 2020
auf DVD und Blu-ray
Details Blu-ray:
Vertrieb: Walt Disney Studios Home Entertainment
Bildformat: 1080p High Definition/ 2,39:1/ 16:9
Audio:
Englisch DTS-HD MA 7.1
Englisch DTS-HD HR 5.1
Deutsch, Italienisch (DD Plus 7.1)
Tschechisch (DD 5.1)
Untertitel: Deutsch, Englisch für Hörgeschädigte,
Italienisch, Tschechisch
Bonusmaterial:
Wie alles begann
Die Einwohner von New Mushroomtown
Audiokommentar
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