Einer Legende zufolge gibt es irgendwo tief im Amazonas-Dschungel einen magischen Baum, der heilende Kräfte hat und seit Jahrhunderten von Eroberern und Glücksrittern vergeblich gesucht wird. Im Jahr 1916 macht sich die energische britische Forscherin Lily Houghton (Emily Blunt), zusammen mit ihrem dandyhaften Bruder MacGregor (Jack Whitehall) auf den Weg, das Rätsel zu lösen. Sie ist im Besitz einer Karte und eines Amuletts in Gestalt einer herzförmigen Speerspitze, die ihr den Weg weisen sollen. Vor Ort engagiert sie den Flussschiffer Frank (Dwayne Johnson), der mit allerlei Hokuspokus und wilden Geschichten auf seinem alten Kahn Touristen auf dem Amazonas befördert. Zusammen gehen die drei auf eine abenteuerliche Reise, bei der ihnen ein deutscher Prinz namens Joachim (Jesse Plemons) in seinem U-Boot und eine Gruppe von einem Fluch belegte Konquistadoren unter ihrem Anführer Aguirre (Edgar Ramirez) das Leben schwer machen, die alle zusammen die Mission zum Scheitern bringen wollen, weil sie selbst den Schatz für sich reklamieren.
Ja, es ist der gute alte Abenteuerfilm –nach einer Attraktion etlicher Disney-Themenparks benannt – mit Schatzsuche, Karte, versteckten Hinweisen und allem was dazu gehört, im Grunde ein Querschnitt durch alle bekannten Werke des Genres, „Indiana Jones", "Die Mumie", „Pirates of the Carribean", aber auch Anklänge an Klassiker wie „African Queen“, alles wird verwurstet. Dass der Film trotzdem Spaß macht, liegt an der schwungvollen, humorigen und absolut unterhaltsamen Inszenierung, vor allem aber an den bestens aufgelegten Darstellern – Emily Blunt ist großartig und auch „The Rock“ Johnson setzt seinen Haudegencharme gekonnt ein, so dass die in vielen Punkten erwartbare Handlung ihren Inhalt dennoch wie eine kunterbunte Wundertüte über das staunende Publikum ausschütten kann.
Abzüge gibt es für die etwas blass bleibenden zu neuem Leben erwachenden Konquistadoren, da wäre vielleicht noch etwas mehr drin gewesen, vor allem aber für die Einfallslosigkeit, den Bösewicht wieder als deutsche Karikatur zu präsentierten, obwohl Jesse Plemons seine Sache ebenfalls gut macht. Aber muss man wirklich im Jahr 2021 noch immer auf deutsche Oberschurken zurückgreifen, auch wenn Prinz Joachim nicht als der übliche Nazi daherkommt – die Handlung spielt zur Zeit des ersten Weltkriegs – aber hier könnte man vielleicht doch einmal neue Wege beschreiten.
Ansonsten bleibt es dabei: gute und bunte Unterhaltung mit großem Spaßfaktor, vor allem auf der großen Leinwand, wer sich den Film nicht im Kino, sondern im fast gleichzeitigen Streaming-Angebot von Disney+ auf dem heimischen Bildschirm anschaut, dem ist nicht zu helfen.
Regie: Jaume Collet-Serra
Drehbuch: Glenn Ficarra, John Requa, Josh Goldstein, Michael Green, John Norville
Kamera: Flavio Martínez Labiano
Schnitt: Joel Negron
Musik: James Newton Howard
Darstellende:
Dwayne Johnson, Emily Blunt, Edgar Ramirez, Jack Whitehall, Jesse Plemons, Paul Giamatti,
Walt Disney Pictures
USA 2021
127 min.
FSK 12
Deutscher Kinostart: 29. Juli 2021
Disney+ Start mit VIP-Zugang: 30. Juli 2021
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=CbRzZXjyq44